Fehler am/im Fensterheber

  • MOIN liebes Forum :wink:


    Mein Name ist Christian, bin ganz neu hier im Forum, und hoffe das ihr mir bei einem Problem (was die VW Werkstatt offenbar nicht in den Griff bekommt :think: ) helfen könnt.

    Ich selber habe von Autos/Technik so viel Ahnung, wie vom Krabbenfischen :D .


    Wir haben ein Golf 6 Cabrio, und haben ein Problem mit dem Fensterheber auf der Fahrerseite.


    Beim Öffnen mit der Fernbedienung fährt das Fenster nicht mit runter. Nach Internet Recherche habe ich herausgefunden, dass man das wohl "Komforteinstieg" nennt.

    Die Tür geht also noch auf, weil sich das Fenster unter der Dichtung/Verdeckkante rausdrückt, aber die Tür lässt sich nicht mehr ordentlich schließen, weil die Scheibe oben anstößt.

    Da ich ahnungslos bin....ab zur VW Werkstatt.

    Es wurden dann,


    -die Sicherungen kontrolliert - alle in iO


    -die Kabel die in die Tür laufen kontrolliert - keine Beschädigung


    -und das Steuergerät ausgelesen.

    Hier wurde ein Fehler festgestellt, und die Scheibe musste "neu Kalibriert" werden.

    (100€)


    Dauerte nur wenige Öffnungen und der Fehler war wieder da. ......natürlich erst zu Hause :rolleyes:


    Auto wieder in die Werkstatt.....


    Dann wurde festgestellt ,dass der Fensterheber Motor mit angebautem Steuergerät einen Fehler hat, und ausgetauscht werden muss.

    (475€)


    Mehrere Tage ging es gut, gestern das gleiche Problem ;(

    Gestern habe ich das Verdeck geöffnet (ließ dich aber komischerweise nur entriegeln, und ich musste das Verdeck dann per Hand etwas hoch drücken),

    dann konnte ich die Tür wieder schließen, und anschließend gingen Fensterheber sowie das Verdeck :think:


    Nach Rücksprache ist die erste Idee seitens der Werkstatt, ob Eventuell die Scheibe eingefroren ist. Dieses würde ich (auch als Auto Laie) komplett ausschließen.


    Habt ihr da vielleicht Ideen oder sogar hilfreiche Tipps ;( ? Denn mir ist der Fehler jetzt schon viel zu teuer, ohne dass sich irgendwas bessert.


    Ich hoffe ich habe es geschafft die Problematik einigermaßen verständlich zu erklären, und sage schon mal: "Vielen lieben Dank für eure Hilfe."

  • aber die Tür lässt sich nicht mehr ordentlich schließen, weil die Scheibe oben anstößt

    Mahlzeit Neuling und willkommen bei uns :thumbup:


    Ich persönlich habe nicht ALL zu viel Ahnung vom 6er ABER:


    So bald man die Türklinke betätigt senkt sich die Scheibe ein paar mm ab damit die Tür gut aufgeht - das ist auch bei anderen Herstellern so


    Ich persönlich würde nun zunächst schlicht und ergreifend den Microschalter im Türgriff unter Pauschalverdacht stellen - ungeachtet der anderen Symptome - irgendwo muss man anfangen :|


    Geht die Scheibe denn minimal RUNTER wenn du den Griff betätigst ?


    Kabelbrecher im Türfaltenbalg wurde ja bereits ausgeschlossen


    Mehr fällt mir gerade nicht wirklich ein


    g%l

  • eben. Diese Drecks Mikroschalter sind seit über 20 Jahren ein Ärgernis. Bei allen VW und Audi. Ich hatte 2x das Vergnügen einmal am Golf5 und einmal am A6.


    Wundert mich schon etwas dass man das Schloss nicht als erstes getauscht hat. Die Mikroschalter sind praktischerweise in der Schlosseinheit versenkt und gibt es nicht einzeln.

    Viele Grüße Horst

  • Moin,

    Erstmal vielen Dank für die ersten Antworten :thumbup: :)

    Welches Schloss meint ihr denn?

    Das Türschloss? Das funktioniert ja.


    Komisch ist, das heute wieder alles funktioniert. Aber den Braten traue ich noch nicht :think:

    Aufgefallen ist mir aber eine recht Kurz auftretende Meldung im Display :

    Safe Verriegelung beachten, Bordbuch

  • Hallo,

    ja das Schloss.

    Du hattest nicht geschrieben an welcher Tür das ist. Aber an dieser Tür das Schloss.


    Und das das Türschloss funktioniert glaube ich dir. Aber der Mikroschalter ist Teil dieses Schlosses.

    Aber das was du vermutlich unter Schloss verstehst ist nur ein winziger Teil dieser Einheit. Und der Zylinder in den man den Schlüssel schiebt ist da nicht einmal ein Teil von.


    Hier mal ein Bild vom Schloss aus meinem A6. Das im Golf6 wird nicht so viel anders aussehen.

  • Moin,


    ja, das mit den Mikroschaltern ist sehr kritisch. Aber nicht nur die im Türschloss, sondern auch die im Verdeck, speziell die vorne am Dachrahmen für die Verdeckverschlüsse. Alles verdreckt ein wenig und führt zu Fehlfunktionen, die auch mal da sein können und auch mal nicht für ne gewisse Zeit.


    Das Golf 6 Cabrio kenne ich, habe die Türen mit sämtlichen Bauteilen mitentwickelt und auch hier am Standort Karmann/VW Osnabrück mitbetreut.


    Zur Funktion an sich: Dieser sogenannte "Komforteinstieg" ist eine Lösung speziell bei rahmenlosen Türen, wie sie an Coupés und Cabrios zu finden sind.

    Diese wird benötigt, um die Türscheibe beim Öffnen aus dem sie oben und z.B. an der A-Säule umschlingenden Dichtung herauszufahren und auch beim Schließen wieder dort reinzufahren, um die Dichtheit zu gewährleisten. Auch gibt es viele Fahrzeuge wie die A5/A7-Coupés, die dort starre Chromleisten haben, die beim Schließen nicht beschädigt werden sollen. Bei uns im Fachjargon heißt das "Kurzhub" und ist ein schwieriger, langwieriger Prozess, diesen abzustimmen. Auch stecken da Zulassungsbestimmungen hinter, die einzuhalten sind (Thema Einklemmschutz bei automatisch hochfahrenden Scheiben).


    Lange Rede, kurzer Sinn: All dies wird über die in den Steuergeräten implementierte Software gesteuert und von diversen Mikroschaltern angesteuert.


    Diese sitzen im Türschloss selber (beim VW/Audi etwas unterhalb der Schlossfalle/Schlossmaul), im Türgriff und beim Cabrio dann auch noch in den Verdeckverschlüssen. Wie gesagt, diese können leider verdrecken, können aber auch wieder etwas in Gang gesetzt werden. Aber dies können leider die Wenigsten, auch die Fachwerkstätten wissen dies selten... Bin mir auch nicht sicher, ob die Überprüfung dieser Bauteile Bestandteil der Inspektion ist. Wenn ja, wird dies sicherlich genauso wenig durchgeführt wie das Prüfen und ggf. Freisetzen der Wasserablauflöcher, die gerne zu Durchrostungen im Schweller oder den Türunterkanten führt.


    Leider ist dies Thema echt verzwickt, schwer zu erklären und auch echt aufwändig bei der Fehlersuche.


    Wenn's okay ist, versuche ich dies mal näher zu bringen. Und nein, ich will nicht klugscheissen. Ist wirklich mein Fachgebiet, allerdings nur aus Sicht der Entwicklung, nicht der Software oder der Werkstätten. Und obwohl ich dies bei diversen Cabrios als verantwortlicher Entwickler umgesetzt habe (z.B. Beetle Cabrio, Audi A4/A5 Cabrios/Coupés, A3 Cabrio, Golf 6 Cabrio, Mercedes CLK Cabrios, Nissan Micra Cabrio, Bentley Continental Cabrio Mk.I, etc.), muss ich da noch mal genauer schauen.


    @ Christian: Hat der Wagen eine Diebstahlwarnanlage?

  • Ich lese seit Anfang an mit, Willkommen hier, Christian (übrigens auch gerne "Vorstellung" von Dir und Deinem

    Cabrio -auch mit Bildern- im Vorstellungsbereich) ;)


    Ich möchte mal eine -unqualifizierte, unpassende und für Christian nicht hilfreiche- Bemerkung einwerfen:


    das ist dieser "neumodische" Kram.....ich habe das Ende der 80er beim BMW 8er Coupe das erste Mal ge-

    sehen (also im Autohaus) und Anfang der Neunziger war es dann beim 3er Coupe (E36) angelangt. Im ersten

    Moment war ich kurz beeindruckt und dann stellte ich mir sofort die nächste Frage: wie lange hält das?

    Was ist, wenn die Batterie alle ist (im Autohandel damals gang und gäbe)?


    Ob es so eine Technik wirklich braucht? Habe ja noch das Benz Coupe. Bj. 89 - der wurde 87 präsentiert,

    also mithin schon 84/85 entwickelt. Die Fenster haben die "Komfortschließung" nicht. Und trotzdem sind

    die Windgeräusche an den rahmenlosen Fenstern so dermaßen gering, daß ich mal wieder die Frage auf-

    werfe: wo ist der Sinn, der Vorteil?


    Christian: wünsche Dir, daß Du -bzw. die Werkstatt- schnell und kostengünstig Abhilfe schaffen könnt.

    Einmal editiert, zuletzt von Udo_87 ()

  • VW155_S727 :


    auf jeden Fall erklären , auch falls der TE nicht mehr nachfragt.


    @Udo87: Ich denke dieser "technische Fortschritt" war notwendig, haben ja fast alle Hersteller gemacht, deren Cabs dann schneller als 160 fahren


    Wenn Du den 1er Mal schneller bewegst, wirst Du feststellen , dass der Unterdruck ums Auto herum so stark zu nimmt, dass die Seitenfenster sich cm weit von der Dichtung abheben.

    Das bekommst Du sinnvoll nur mit dem Kurzhub in den Griff, weil Du die Scheibe dann nicht nur an die Dichtung anlehnst, sondern oben in die Dichtung einfahren kannst und diese so oben mechanisch fest anliegt.

    Mein Lieblingsplatz ist ganz dünnes Eis ........

  • Ich denke, dass man das am besten mit der Diaognose rausbekommt.


    Die Steuergeräte kenne ich nun nicht, aber die ausgegebenen Ist-Werte von Mikroschaltern sind doch fast immer in den Messwertblöcken der entsprechenden (zuständigen) Steuergeräte auszulesen. Damit sollte recht schnell rauszufinden sein, welcher Mikroschalter was sagt wenn man den Türgriff betätigt.


    Funktioniert es denn auf der Beifahrerseite? Wenn ja, dann hat man ja ein schönes Beispiel welcher Mikroschalter was macht wenn man die Tür öffnet und entsprechend sollte es auf der Fahrerseite dann auch sein.

    Mit Verlaub... für eine Werkstatt mit dem entsprechenden Diagnosegerät ist das doch kein Problem herauszufinden, reine Logik.

    Gruß

    René

  • Hi, ja versuche das näher dann zu erklären. Wie gesagt, gibt da viele Faktoren, die das notwendig machen. Vor allem die Zulassungsbestimmungen unter bestimmten Begebenheiten und der Wunsch der Kunden (und auch der Hersteller) nach mehr Komfort. Das Beispiel "Benz Coupe. Bj. 89" ist da nicht aussagekräftig, da ich ganz stark vermute, dass dieser keinen automatischen Hochlauf der Scheiben hat. Das ist nämlich das ausschlaggebende Kriterium.


    Aber zurück erstmal zum Problem am entsprechenden Fahrzeug:


    Sollte diese "Kurzhubabsenkung" einmal nicht mehr funktionieren, kann man dies "kalibrieren". Dies macht das Fahrzeug und seine Software vom Kunden unbemerkt von selber nach einer bestimmten Betätigungszahl. Mit Zündung an, geschlossenem Verdeck die jeweilige Scheibe mit dem Schalter in der Tür (komplett gezogen! Ist zweistufig) in die obere und auch untere Stellung fahren und dort den Schalter für einige Sekunden (besser sogar bis 30 Sekunden) halten. Dies jeweils am besten 2-3 Mal oben und unten wiederholen. Ist, soweit ich weiß, auch so ähnlich in der Betriebsanleitung beschrieben. Manchmal ist es auch hilfreich, den Wagen vorher einmal für 10 Minuten stromlos zu legen (ich weiß, ist doof, gehen auch einige andere Sachen dabei verloren :rolleyes: ), wieder anklemmen und wenn die Möglichkeit der OBD (OnBoardDiagnose) besteht, Fehler auslesen und ggf. löschen.


    Hintergrund ist, das die Fensterheber zwischendurch mal einen festen Anschlag (unten im Fensterheber und oben die Scheibe in der Dichtung) brauchen um zu wissen, wo ist wirklich Ende. Den Rest macht die Software mit Zählen der Motorumdrehungen. Denn die Scheibe soll ja auch bei geöffnetem Verdeck nicht höher und beim Runterfahren nicht mit einem lauten Klack in die unteren Anschläge fahren.


    Dies wäre das erste, was ich machen würde. Denn alles andere wird dann schon mit mehr Arbeit zu tun haben...

  • Das Beispiel "Benz Coupe. Bj. 89" ist da nicht aussagekräftig, da ich ganz stark vermute, dass dieser keinen automatischen Hochlauf der Scheiben hat.

    nein, hat er nicht. Schrieb ich ja auch :/


    Habe ja noch das Benz Coupe. Bj. 89

    Die Fenster haben die "Komfortschließung" nicht.

  • Dieser Kurzhub ist keine Komfortschließung....


    Das hat nichts miteinander zu tun .

    Doch, kein Kurzhub nötig wenn keine Komfortschließung. Wenn irgendetwas automatisch abläuft, brauche ich Einklemmschutz. Während des Kurzhubes existiert kein Einklemmschutz damit die Scheibe in die Dichtung einfahren kann. Sonst würde sie reversieren...

  • Ah ok . Komfortschließung war für mich das, was mein 35i schon hatte , schließen der Fenster mit der Fernbedienung der ZV.


    Der Kurzhub ist für mich eher dafür , die Scheibe in der Dichtung oben zu "arretieren" , damit sie nicht aufklappt und der Anpressdruck der Scheibe gegen die B-Säule nicht ins unermessliche muss....

    Mein Lieblingsplatz ist ganz dünnes Eis ........

  • Sicher ein Fall für die "Autodoktoren" !!!

    "Eine Wahrheit kann erst wirken,wenn der Empfänger für sie bereit ist." - Christian Morgenstern

    "Das Volk versteht das meiste falsch;aber es fühlt das meiste richtig." - Kurt Tucholsky

  • Das anlernen des oberen und unteren Endpunktes des Fernsters kannst du ganz einfach und ohne Tester selbst machen.


    Einfach das Fenster komplett hoch und komplett runter machen. Dabei den Schalter gedrückt halten. Dann sind die Endpunkte wieder angelernt.


    Da brauchste dir von der Werkstatt keine 100€ aus der Tasche ziehen lassen.

  • Sicher ein Fall für die "Autodoktoren" !!!

    Wenn das Vergleichen von zwei, drei Messwerten (und da reden wir nur von 0 und 1) auf der Beifahrerseite beim öffnen der Tür mit den Werten der Fahrerseite ein Problem für eine Werkstatt darstellt, dann würde ich die schnellstens wechseln.


    Ich weiß nun nicht, wie bedarft der Threadersteller ist. Ich habe bislang für jedes Auto auch das entsprechende Diagnosesystem "für zu Hause" besorgt. Ja, kostet für VW ca 300 Euro (VCDS), aber das hat man sehr schnell raus. Und bei (bzw. für) VW ist das ja noch echt gut gemacht im freien Handel.

  • Nur mal 'ne kurze Frage: Wer steckt denn beim 6er Golf den Schlüssel ins Türschloss? ;)
    Den gibt's doch gar nicht ohne Fernbedienung. Ich glaube, ich habe in den fast acht Jahren bei meinem Sechster das Türschloss noch nie benutzt.

    Zum Thema Ausschluss oder Feststellung Mikroschalter Türgriff :
    Beim Entriegeln über die Fernbedienung senkt sich die Scheibe. Wenn man dann nicht innerhalb einer gewissen Zeit die Tür öffnet, hebt sie sich wieder. Wenn man jetzt den Türgriff leicht zieht, senkt sich die Scheibe erneut.
    Wenn Ersteres funktioniert und Zweiteres nicht, hat man doch den Übeltäter.

    Ich klopfe mal auf Holz, dass meiner nicht auch irgendwann solche Macken bekommt. Bis jetzt war außer zwei Fahrerairbags in den ersten drei Monaten, einer toten Batterie und einer undichten Wasserpumpe zum Glück noch nichts.
    Morgen ist er zur Jahresinspektion beim Freundlichen - mit zarten 61.000km seit März 2015.
    ich habe übrigens ein SmartTop-Modul in meinen einbauen lassen, das in die Verdeck-/Fenster-/ZV-Steuerung eingreift: Dachöffnung/Schliessung durch kurzen Druck statt langem Halten des Schalters, wahlweise Umkehrung der Betätigungsrichtung des Verdeckschalters, optionaler Hupton beim Ver-/Entriegeln, Anhebung des Geschwindigkeitslimits für Verdeckoperation auf 40 oder 50/km/h (Halte ich allerdings nichts davon) und am wichtigsten: Öffnen des Verdecks per Originalschlüssel von außen mit der Wahlmöglichkeit, ob die Fenster am Ende des Öffnungsvorgnags unten oder oben stehen.
    Ist vor ca. drei Jahren eingebaut worden und es gab nie eine Fehlfunktion - das war die knapp €400 inkl. Einbau wirklich wert. Man kann das vorm Werkstattbesuch auch unsichtbar schalten, aber da das Verdeck laut Versicherungsbedingungen ohnehin von der Garantieverlängerung auf zehn Jahre ausgeschlossen ist, werde ich es morgen zum ersten Mal eingeschaltet lassen - mal schauen, ob die was merken.