Antriebswelle - Faltenbalg und Gelenk

  • Geht ja ums innere Gelenk.


    Ich hatte schon mehrere Generationen A- Wellen im Auto, das innere Gelenk ging immer leicht und ohne Presse ab .

    Mein Lieblingsplatz ist ganz dünnes Eis ........

  • Und wieder merkt man hier wer sowas schonmal gemacht hat und wer nicht...


    Ist die Antriebswelle erstmal ausgenbaut, macht alles schön sauber (viel Spaß, Achsmanschettenfett ist was gaaaaanz Tolles) und dann sieht man innen den Sprengring am Innengelenk direkt. Den abmachen und dann geht im besten Fall das Gelenk schon einfach abzuziehen vom Hand. Tut es das nicht, kann man mit ein paar gezielten und leichten Hammerschlägen etwas nachhelfen.


    Außen gehts direkt mit dem Hammer zur Sache. Hier bestenfalls den bereits erwähnten Plastikhammer oder Aluminiumhammer o.Ä. zur Hand nehmen da dieser weicher ist als die Welle, um diese beim abschlagen nicht zu beschädigen.


    Tech-Tip 1: Tragt auf jeden Fall gute stabile Einweg-Handschuhe. Auf die Art und Weise bleiben die Finger wengstens halbwegs sauber bzw. danch noch waschbar um nicht tagelang mit schwarzen Fettresten in der Haut und unter den Fingernägeln rumzulaufen.....außer ihr habt Waschzwang/spaß dran Euch stundenlang die Pfoten zu schrubben....dann nurzu beim arbeiten ohne Handschuhe. :D


    Tech-Tip 2: Wenn die alte Manschette ohnehin kaputt ist, kann man diese auch zum Abschlagen als Schutz für den Antriebswellenkopf direkt drauflassen. Schellen ab, Wellenkopf abschlagen und dann einfach mitsamt dem ganzen Geraffel und natürlich der Fettpampe (die dann schön im Rest der Gummimanschette bleibt, abziehen. Sollte man dann die alten Distanzringe wiederverwenden wollen, muß man diese halt danach noch aus dem Fett heraussezieren. Aber meist sind im Achsmanschetten-Set ja Neuteile dabei, so daß man sich zumindest hier ein wenig die Fettsauerei ersparen kann.


    Tech-Tip 3: Und das ist wirklich nicht böse gemeint, Wer nun nicht einmal weiß, was er/sie an Werkzeug braucht um die Antriebswellen an seinem Fahrzeug fachgerecht aus- und einzubauen und wie sie zerlegt und wieder zusammengebaut werden. Bitte laßt die Finger davon und es es entweder jemanden machen der damit Erfahrung hat, oder überlasst es einer Fachwerkstatt.

    Hier geht es um sicherheitsrelevante Bauteile, genauso wie eine Bremse. Hier hängt nicht nur Euer Leben dran, sondern unter Umständen auch das anderer Verehrsteilnehmer. Sprich man sollte sich einer gewissen Verantwortung bewußt sein und sicher sein, den Job ordentlich und richtig erledigen zu können um weder sich, noch Andere zu gefährden!

  • Ich habe damals vor 5 Jahren keine Überholung gemacht, weil neue OEM Wellen nur 30 % treuer waren als die Ersatzteile...ich würde das Außengelenk immer neu machen um ruhe zu haben ....kannst Dir direkt die Lenkmanschetten anschauen die gehen auch alle 25 Jahre kaputt :)

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    MK1 2H/AUG ,1991
    MK7 CHHA

  • Geht ja ums innere Gelenk.


    Ich hatte schon mehrere Generationen A- Wellen im Auto, das innere Gelenk ging immer leicht und ohne Presse ab .

    Kannst Du bitte kurz beschreiben wie Du das innere Gelenk abbekommst ? Zum Ausbau der Welle muss ich nur die 30er Mutter vorne am Achsgelenk lösen, dann den Wagen aufbocken und die Vielzahnschrauben Getriebeseitig lösen, richtig ? Müssen die Räder dazu eingeschlagen sein ? Ich habe den 72PS RE Motor.

  • Zum Ausbau der Welle muss ich nur die 30er Mutter vorne am Achsgelenk lösen, dann den Wagen aufbocken und die Vielzahnschrauben Getriebeseitig lösen, richtig ?

    Fast :thumbup:


    Das Federbein ist mit einer Schraube nebst Mutter am Traggelenk des Querlenkers angeschraubt - die muß auch ab - sonst kriegst du die Welle nicht raus. Maulschlüssel mit Schlüsselweite 16 oder 17 auf der Vorderseite und Knarre Verlängerung 16er oder 17er Nuß auf der hinteren Seite. Um das Traggelenk welches mit 3 Schrauben am Querlenker angeschraubt ist vom Federbein zu lösen helfen gut plazierte Hammerschläge auf den Querlenker von oben. Aufpassen das dabei kein Faltenbalg beschädigt wird. Sollte das keinen Erfolg haben hilft eine lange stabile Eisenstage die unter dem Bodenblech als Hebel angesetzt wird (Lappen unterlegen um den Unterbodenschutz nicht zu beschädigen) um den Querlenker nach unten zu drücken. Ebenfalls kann man den durch die Schraube eingeengeten - ich sag mal einfach "Traggelenks-Käfig" - bei voll eingeschlagenem Rad mittles passendem Meißel und einem Motek zur Spreizung bewegen damit der Querlenker nach unten gedrückt werden kann. Also 3 Möglichkeiten stehen zur Auswahl. Die Meißel-Methode ist dabei die Material-schonenste.


    Die 3 Schrauben am Traggelenk bitte so lassen wie sie sind - das erspart dir die Achsvermessung da du die Spurstange nicht verdreht und die Sturzschrauben nicht gelöst hast.


    Wenn das Traggelenk draußen ist fliegt die Welle schon fast voll alleine raus. Das Federbein hängt nun nur noch am Domlager und an der Spurstange - beim "wegdrücken" des Federbeins bitte nicht den Bremsschlauch über Gebühr beanspruchen.


    Wenn die Welle draußen ist darf der Wagen NICHT MEHR abgebockt und bewegt werden - sonst stirbt das Radlager :!:


    Beim Zusammenbau drauf achten das das Traggelenk wieder fast vollständig ins Federbein flutscht - sonst gibt´s eine Katastrophe. Wenn das so aussieht dann sollte derjenige der das so verschraubt hat besser die Finger von Autos lassen:



    Das Fahrzeug ist so GEFAHREN ! Sogar über die Autobahn ! :|


    g%l

    * PROJEKT PHÖNIX *

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    Warum ist die Windschutzscheibe so groß und der Rückspiegel so klein ?

    Weil das was vor uns liegt viel wichtiger ist als das was mal war !

    5 Mal editiert, zuletzt von PHÖNIX ()

  • Phönix.... Das Traggelenk beim einser ist ab Werk an der Querlenker genietet . Wieviele das heute noch sind, weiß ich nicht :D. REparatur erfolgt mit 3St. M7 Schrauben .


    Der WEg ist also eigentlich die Klemmung des Traggelenks an Radlagergehäuse zu lösen und das Traggelenk aus dem Gehäuse zu ziehen . Dafür ggf. die Klemmung mit einem passenden Meißel oder Schraubendreher und dezentem Hammereinsatz etwas aufweiten . Da brauchts keine Brechstangen um daran gegen den Unterboden zu hebeln ... man kann da auch mit Liebe und Gefühl dran gehen .


    Eine Seite ... ich meine Beifahrer, bekommt man ohne lösen des Traggelenks vom RAdlagergehäuse heraus.


    Die kurze Seite klemmt fest zw. Getriebe und Radlager und man muß meistens das Traggelenk vom Radlagergehäse trennen , manchmal reicht auch einschlagen des Lenkrades und ein Montiereisen um das innere Gelenk aus dem Flansch zu hebeln. . Das hat wahrscheinlich mit Fertigungsabweicheungen und wie weit der Motor zu der einen oder anderen Seite hin montiert ist zu tun.

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  • dann muß ich mich auch entschuldigen, habe wohl (mal wieder) alles nur überflogen :( und anscheinend die nicht so schönen Punkte rausgefiltert.


    Wobei die Traggelenksverschraubung verwechselst Du mit dem 2er Golf.


    Wie geschrieben , ist das ( ab Werk) beim 1er vernietet, aber die wenigsten werden noch das erste Traggelenk haben. Für Ersatz werden die Nieten ausgebohrt und M7 eingesetzt, aber da entsteht kein Verstellbereich.

    Also könnte man, wenn vorhanden, beim 1er auch dort trennen ohne was zu verstellen. Insofern eben nicht unwichtig ;)


    Dann sollte man aber neue Muttern oder Federringe bereit halten . Neue Schrauben und Muttern dort nur von guter Qualität benutzen (bei VW holen) Die Weicheier die bei Traggelenken mitgeliefert werden sind meist Schrott und drehen beim ersten anziehen schon durch.

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  • Dank Dir Phönix, das kannte ich von meinem G2 Diesel auch nur so. Letztes WE habe ich am Octavia 3 meiner Frau Stoßdämpfer gewechselt und da muss auch alles ab, da das Federbein beim Ausbau gegen die Welle kommt.

    Ich hatte nur irgendwo gelesen dass es beim 72Ps wohl möglich ist nur am Gelenk vorne die 30er, dann Getriebeseitig lösen und das wars.

    Aber mega Beschreibung von Dir, besser als ein Selbsthilfebuch.

  • Kannst Du mir noch kurz beschreiben wie ich das innere Gelenk von der Welle bekomme ? In 30 Jahren hatte ich immer nur defekte am äußeren Gelenk und noch nie am inneren.

  • Wenn die Welle draussen ist, am besten in Schraubstock klemmen.


    Fett am Innengelenk abwischen, dann wird ein Sprengring sichtbar, diesen entfernen. Dann das Gummi rundum einschneiden und das Gelenk mit Gummiteil von der Welle ziehen. Gelingt das nicht, Gelenk mit einer Hand fixieren und an anderer Seite mit leichten Hammerschlägen auf die Schraubenfläche herunter treiben.

    Sollte das nicht reichen ( mehr musste ich nie aufwenden) kann man noch einen 2Arm oder 3Arm Abzieher anwenden..... wie gesagt, das war noch nie nötig.

    Dann noch den Rest Gummi entfernen.


    Das zerschneiden des Gummis ist nicht zwingend nötig, macht aber alles etwas beweglicher

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  • Das linke Federbein muss nicht unbedingt ab: Wenn man


    - diese Stange mit den zwei Kugelpfannen entfernt (das Ding was die Schaltstange im Getriebe betätigt)


    dann kann man


    - die Antriebswelle innen am Getriebe lösen

    - Antriebswelle nach OBEN bewegen, so dass das innere Gelenk über dem A-Wellen Flansch ist

    - das Rad muss nach ganz links eingeschlagen sein

    - das äußere Gelenk mitsamt der Welle nach innen rausziehen (ggf. mit einem Hammer etwas nachhelfen)

    - nach unten wegziehen.


    Bei mir passt das so gerade eben (2H, 5-Gang Schalter).

  • Nachdem sich die neue linke SKF Welle als Reinfall herausgestellt hat habe ich mir neue Gelenke von Spidan bestellt.

    Was für Werkzeuge benötige ich zur Demontage der Gelenke von der Welle?

  • sgjp77

    Hat den Titel des Themas von „Faltenbalg Antriebswelle“ zu „Antriebswelle - Faltenbalg und Gelenk“ geändert.