Ich möchte mich hier mal aus gegebenem Anlass gerne einklinken...
Ich habe mich aktuell mit diesem Klappern zwangsweise intensiver als üblich beschäftigt. Die Werkbank glich einem Bremsen-Tauglichkeits-Entwicklungs-Stand...
Auf den richtigen Weg gebracht hat mich mein Gutachter-Kollege aus dem DAF-Club - er entwickelt seit zig Jahren Bremsen - der weiß genau was er redet und hat mir so viel darüber erzählt das ich mir gar nicht alles merken konnte.
Es liegt weder an den Sattelhaltern - noch an den Belägen - noch an dem Klammern. Es liegt einzig und allein an der Kraft mit der der Sattel die sogenannten Warzenklammern an die Beläge drückt. Ich konnte die Beläge und die Halter und die Klammern kombinieren wie ich wollte - das Spiel war gemessen immer gleich.
Diese Klammern werden vom angesetzen Sattel so angedrückt das die Beläge zwar noch beweglich sind aber nicht klappern können. Und genau da wird es interessant. Es ist völlig peng wer der Hersteller dieser Klammern ist.
Wenn sie klappern muß man nix weiter tun als diese "Zunge" (und NUR die "Zunge") ! etwas weiter in Richtung des Sattels verbiegen. Und zwar so lange bis man mit einem Kunststoffhammer auf die zusammengebaute Bremse kloppen kann ohne das die Beläge klappern.



Rad drauf - ab dafür - das Klappern ist weg - auch auf Kopfsteinpflaster - garantiert ! Die Zunge wird so ausgeliefert das sie in 90 % aller Fälle eine ausreichende Wirkung (= "Vorspannung") erreicht. Aber halt nicht in JEDEM Fall.
Hier noch ein wenig Wissen über Sattelklappern einer anderen Bauform: *KLICK*
Egal was dort auch für Klammern verwendet wurden - was die kosteten oder woher die auch immer kamen. Ich konnte ALLE auf diese Art und Weise "entklappern". Ich war selbst völlig verblüfft und habe wieder mal was nützliches gelernt.
Ob man Antiquietschpaste, Keramikpaste oder sogar Kupferpaste dafür nimmt ist dabei sogar noch egaler. Ich persönlich bin mittlerweile weit weg von dem Kupferzeug - verschiedene Metalle und Oxidation...
Ein weiterer Faktor der das Klappern begünstigen kann ist das Alter des Sattelhalters. Zum Reinigen der Bremse sollte man nur die dafür vorgesehene Bremssattelbürste nehmen - auf keinen Fall eine Feile. Mit der Feile nimmt man Material weg - und nach über 30 Jahren fordert diese Art und Weise seinen Tribut - das Spiel wird zwangsläufig größer. Das Guss-Material ist ebenfalls nach über 30 Jahren heiss - kalt- heiss - kalt nicht mehr so agil und fest wie es mal war.
Wenn die Beläge beim Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt und anschließendem Bremsen ein kurzes "Klack" von sich geben dann ist das völlig normal. Da lösen sich die Beläge von der einen Seite des Satellhalters und wandern rüber zur anderen um sich dort auch mal anzulehnen. Das ist allerhöchstens ein Schönheitsmanko und sonst nix.
Ebenso muß man checken das der Sattel in seiner Führung noch flutschfähig ist. In den Gummi-Führungen sitzen Teflonbuchsen - die müssen absolut heile sein damit er gut rutschen kann:
https://udoniebuhr.de/phoenix/#img=PHOENIX%20854.JPG
Damit wird einer Überhitzung (und somit einem Verzug) und einem frühzeitigen Verschleiß der Bremsteile vorgebeugt.
Rein zufällig habe ich vor kurzem das Radlager nebst Gelenkwellengelenk bereits erneuert - diese Teile sind als Fehlerquelle geplant ausgeschlossen gewesen.
Das Radlager war (völlig ohne Geräuschkulisse) bereits am labbern und das Gelenkwellengelenk meldete seinen Tod frühzeitig durch das charakteristische "Knack" an.
So - genug getippt für heute.
Neben mir freuen sich aktuell noch Tomcab und 2 andere Kollegen über nicht mehr klappernde Bremsen 
